Spanien hat sich gegen die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest 2026 ausgesprochen. Der spanische Minister für Kultur erklärte, es sei inakzeptabel, „Business as usual” zu spielen, während der Krieg in Gaza weitergeht. Damit schließt sich Spanien Slowenien, Island, Irland und nun auch den Niederlanden an, die ebenfalls mit einem Boykott drohen.
Die spanische Regierung betont, dass Musik und Kultur nicht losgelöst von der aktuellen Situation in Gaza betrachtet werden können, wo Tausende Menschen ums Leben gekommen sind. Nach Ansicht des spanischen Ministers muss die Europäische Rundfunkunion (EBU) klare Verantwortung übernehmen, indem sie Israel ausschließt oder selbst eine Lösung erzwingt.
Auch die Niederlande haben sich inzwischen den Ländern angeschlossen, die mit einem Boykott drohen. Der Sender AVROTROS teilte mit, dass eine Teilnahme „undenkbar” sei, solange Israel zugelassen werde. Nach Ansicht des niederländischen Senders steht die Solidarität mit den Opfern in Gaza an erster Stelle, und es sei in diesem Zusammenhang nicht angemessen, an einem Fest teilzunehmen, bei dem es um Verbundenheit und Freude geht.
Slowenien war das erste Land, das sich deutlich äußerte. Der Sender RTVSLO erklärte bereits, dass eine Teilnahme unvorstellbar sei, solange Israel dabei sei. Kurz darauf folgten Island und Irland. Vor allem in Island gibt es großen gesellschaftlichen Druck seitens der Künstler und der Öffentlichkeit, nicht gemeinsam mit Israel auf der Bühne zu stehen.
Irland, das sich in den letzten Wochen zunehmend kritisch geäußert hatte, gab über den Sender RTÉ bekannt, dass eine Teilnahme „unvereinbar” sei, solange Israel weiterhin teilnimmt. Damit wächst der Druck auf die EBU, die nun entscheiden muss, wie sie mit dieser beispiellosen Boykottdrohung umgeht.
Die EBU gab den Ländern bis Dezember Zeit, eine formelle Entscheidung zu treffen, ohne dass damit Strafen oder Sanktionen verbunden sind. Dennoch befürchtet die Organisation, dass das Image des Songfestivals schwer beschädigt werden könnte, wenn große Länder wie Spanien und die Niederlande tatsächlich aussteigen.
Vorerst hält Israel selbst an seiner Teilnahme fest. Das Land weist darauf hin, dass der Song Contest ein unpolitisches Ereignis sein sollte, obwohl die internationale Kritik wächst. Ob der drohende Boykott tatsächlich umgesetzt wird, hängt nun von den Entscheidungen der EBU in den kommenden Monaten ab.
Quelle: Agenturen



